Zum dritten Mal konnten Ärztinnen und Ärzte sowie alle weiteren Gesundheits- und Sozialberufe von bestehenden und geplanten PVE in Niederösterreich an der Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltung von NÖGUS und ÖGK teilnehmen. Jedes Jahr konnte sich die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas steigern, heuer waren rund 65 Personen vor Ort.
Impressionen vom Praxistag
NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Mag. Dr. Christoph Luisser: „Kurze Wartezeiten und eine Versorgung möglichst vor der Haustür war und ist die Richtschnur für ein bürgernahes Gesundheitssystem. Eine PVE ermöglicht, dass sich der Arzt wieder mehr Zeit für seinen Patienten nehmen kann. Das schafft Vertrauen und verbessert sowohl die Diagnosen als auch die Behandlung. Bei allen Vorteilen, die eine PVE bietet, können zusätzlich finanzielle Ressourcen gespart werden und stehen dadurch für einen noch besseren Ausbau der Gesundheitsversorgung zur Verfügung. Unsere Bemühungen dienen dem Grundsatz: Der Patient steht immer an erster Stelle!”
Robert Leitner, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in NÖ: „Primärversorgungseinheiten sind für die Österreichische Gesundheitskasse ganz klar das Modell der Zukunft. Kurze Wege, lange Öffnungszeiten und flexible Arbeitsbedingungen überzeugen Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen. Bald gibt es in Österreich 53 PVE, darunter auch drei Kinder-PVE. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit von Allgemeinmedizinern und Allgemeinmedizinerinnen in Kooperation mit anderen Gesundheits- und Sozialberufen ermöglicht eine umfassende Versorgung der Versicherten. In Niederösterreich stehen neun PVE den Versicherten offen. Hierfür ist den vielen Stakeholdern zu danken, denn die Erfolge in Niederösterreich sind auf vertrauensvolle Zusammenarbeit, den regelmäßigen Austausch und gemeinsame Ziele zurückzuführen“, betont Robert Leitner, Landesstellenausschuss-Vorsitzender Der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich.“
Dr. Max Wudy, Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Niederösterreich: „Primärversorgung ist ein wesentlicher Teil unseres Gesundheitssystems und findet bereits in vielen Einzelordinationen und Gruppenpraxen in Niederösterreich statt. PVE stellen hier eine wertvolle Bereicherung dar.“
Ein Zusammenspiel der Gesundheitsberufe
Ein Ziel des Praxistages ist es, Menschen, die in PVE arbeiten oder arbeiten werden, quer durch Niederösterreich miteinander zu vernetzen. Darüber hinaus orientieren sich die Workshops an Themen, die für die Arbeit in der Primärversorgung interessant sein können. Wie zum Beispiel der Workshop „Weiterbildung für die Pflege in der Primärversorgung“. Pflegekräfte sind Teil des Kernteams jeder PVE in Niederösterreich. „In der Primärversorgung gibt es sehr viele Aufgaben, die von der Pflege übernommen werden können“, erläutert etwa die Praxistag-Teilnehmerin Margot Cirlea, BSc, vom PVZ Schwechat.
Auch heuer beschäftigen sich die angebotenen Workshops mit Themen, die im Alltag nützlich sein können, Zukunftsperspektiven aufzeigen oder bei der Umsetzung einer PVE hilfreich sein können. Heuer waren das: „Wie man gut aus dem Arbeits- in den Freizeit-Modus wechseln kann“, „Team-Kommunikation und Informationsfluss meistern“, „IT in der Primärversorgung“ und „PVE Gründung – NÖ-spezifische Informationen und nationale Unterstützungsangebote“.
Über PVE
In Niederösterreich gibt es zurzeit neun Standorte (acht Primärversorgungszentren und ein Primärversorgungsnetzwerk). Kommendes Jahr werden weitere Standorte hinzukommen. Genauso wie die Hausärztinnen und Hausärzte in Einzelordinationen sind Gesundheitszentren und -netzwerke die erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem und bieten darüber hinaus ein breites Leistungsspektrum, angefangen von der medizinischen Grundversorgung über die kontinuierliche Versorgung chronisch Kranker bis hin zur Gesundheitsförderung und Prävention.