„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen,
sondern die Vorstellungen von den Dingen.“
Epiktet, 50-138 n. Chr.
Viele Menschen machen sich jetzt Sorgen, sind verunsichert oder verängstigt. Oft nehmen negative Gedanken überhand. Gerade in Ausnahmesituationen fahren unsere Gedanken Karussell und ein „Ausstieg“ ist nur schwer möglich. Denkmuster wie „Ich glaube, ich denke zu viel, ich sollte damit aufhören“, können vor allem in stillen Momenten, wie z. B. beim Einschlafen, zum Problem werden. Körperliche Reaktionen, etwa ein beschleunigter Puls bzw. eine erhöhte Herzfrequenz, sind oft die Folge. Das kann bedrohlich wirken und die Angst verstärken.
Unsere Gedanken sind immer dabei, man kann sie nicht einfach abstellen. Ablenkung hilft nur für kurze Zeit und „Verdrängen“ verschlimmert oft das Problem.
Was hilft? Nehmen Sie die Lage bewusst wahr und versuchen Sie, diese anders zu bewerten. Belastungen werden kleiner, wenn man eine Situation richtig einschätzt und seine eigenen Kompetenzen zur Bewältigung kennt.
Hilfreiche Strategien:
- Machen Sie sich Ihrer Gefühle und Gedanken bewusst.
- Schreiben Sie sich alles von der Seele oder reden Sie mit anderen darüber.
- Vermeiden Sie ein „Hineinsteigern“ – sorgen Sie für entspannte Momente (nehmen Sie ein Bad, meditieren Sie, machen Sie Atemübungen, …).
- Stellen Sie sich auf die Situation ein – Sie können sie nur bedingt verändern.
- Versuchen Sie nicht, alles Negative zu „verdrängen“, sondern bewerten Sie es neu.
- Oft hilft der gedankliche Blick in die Vergangenheit oder Zukunft (Welche schwierigen Situationen habe ich bereits bewältigt und wie habe ich das gemacht? Wie werde ich in einem Jahr darüber denken?)
- Motivieren Sie sich mit positiven Formulierungen (z. B. „Das schaffe ich auch!“)
- Schaffen Sie Distanz zur Situation (z.B. durch Humor)
- Suchen Sie sich zusätzlich Unterstützung in belastenden Situationen!
Diese Strategien erleichtern das Aussteigen aus negativen Gedankenschleifen und verhelfen Ihnen zu mentaler Stärke.
Probieren Sie es aus – das schaffen Sie!
Mag. Melanie Stulik
Klinische und Gesundheitspsychologin der ÖGK