Nur wenn man sich vom Fleck bewegt, kommt man weiter. Die Versorgungssicherheit für die Versicherten und ihre Familien ist ein Hauptthema der ÖGK. Um diese in langer Zukunft sicherzustellen, werden aktuelle Denkmuster angepasst und neue Wege beschritten. Im niedergelassenen Bereich hat die ÖGK in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen gesetzt und die Kassenstelle attraktiver gemacht. 2023 setzte der größte Krankenversicherungsträger in Österreich auf der Suche nach den Kassenärztinnen und Kassenärzten der Zukunft gleich mehrere Initiativen.

Ärztinnen und Ärzte der Zukunft: ÖGK zahlt Stipendien 

Neuland betrat die ÖGK mit der Vergabe von 47 Stipendien an Medizinstudierende ab dem dritten Studienjahr. Diese verpflichteten sich im Gegenzug zur Übernahme eines Kassenvertrages für Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Gynäkologie, Psychiatrie oder Kinder- und Jugendpsychiatrie nach Abschluss ihrer Ausbildung. Die Maßnahme ist als Beitrag zur Sicherung des Nachbesetzungsbedarfs in den Fächern gedacht, in denen Nachbesetzungen schwierig sind.

Servicecenter „Meine eigene Praxis“: ÖGK informiert künftige Kassen­ärztinnen und -ärzte

Um neue Vertragsärztinnen und Vertragsärzte zu gewinnen, wurden viele Initiativen gestartet. Diese werden über mehrere Kanäle bespielt. Eine dieser Initiativen ist das Servicecenter „Meine eigene Praxis“. Dieses ist Ansprechstelle für Medizinstudierende, Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung sowie Gründungsinteressierte auf dem Weg zur Praxisgründung oder zur Mitarbeit in einer Kassenpraxis. Im Zentrum steht geballte Information und Beratung für die Zielgruppe auf der neuen Landingpage meine-eigene-praxis.at. Persönlicher Kontakt ist allerdings durch nichts zu ersetzen: 2023 begrüßte das Servicecenter „Meine eigene Praxis“ bei Veranstaltungen 230 interessierte Besucherinnen und Besucher, die sich persönlich über eine Kassenpraxis erkundigten.

Finanzausgleich: Paket für die Patientinnen und Patienten

Um die niedergelassene Sachleistungsversorgung zu verbessern, zu modernisieren und die Finanzierung sicherzustellen, brachte sich die ÖGK in die Verhandlungen zum Finanzausgleich aktiv ein. Dabei konnte etwa die Stärkung des niedergelassenen und ambulanten Bereichs erzielt werden, unter anderem durch die rechtliche Verbesserung bei alternativen Versorgungsformen wie Primärversorgungseinrichtungen und Ambulatorien sowie der Nutzung der Telemedizin. Jährlich werden 300 Millionen Euro zur Stärkung des niedergelassenen Bereichs sowohl für den quantitativen als auch qualitativen Ausbau vom Bund zur Verfügung gestellt. Außerdem werden Wahlärztinnen und Wahlärzte künftig stärker in das System eingebunden. Durch die Verpflichtung zur Nutzung der Softwarelösung WAH-online wird die Kostenrückerstattung für die Versicherten der ÖGK erleichtert.