„Du bist was du isst!“ Dieser gängige Spruch trifft oft ins Schwarze. Denn nicht nur unser Äußeres kann von Ernährungsgewohnheiten beeinflusst werden, sondern auch unser psychisches Wohlbefinden.
MOOD FOOD
Mood Food, also „Essen für die Stimmung“ oder auch „Gehirnnahrung“, wird nachgesagt, dass dessen Inhaltsstoffe unsere Stimmung ins Positive lenken können. Die Mood Food-Ernährung ist einer vitamin- und mineralstoffreichen Vollwertkost gleichzusetzen. Unser Essverhalten hängt oft von unserer Esskultur, unseren Gewohnheiten, dem Umfeld und nicht zuletzt von unserer Psyche ab. Gerade unsere Stimmung beeinflusst die Speisenauswahl maßgeblich. Auch unser Darm – und die darin enthaltenen Darmbakterien – stehen in direktem Kontakt mit dem Gehirn. Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese meist unsere Gefühls- und Gedankenwelt widerspiegeln. Forschungen haben ergeben, dass das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln zentral vom Darm aus gesteuert wird. Über die Darm-Hirn-Achse stehen sich diese Areale sehr nahe und leben im regen Austausch miteinander. Wobei die meisten Informationen aus dem Verdauungstrakt in den Kopf, und nicht umgekehrt, gemeldet werden. Die Darmflora (also die Darmbakterien) spielt dabei eine zentrale Rolle, da dieser Mix aus Bakterien zum Teil unser Essverhalten und unser Seelenleben bestimmt. Während es Bewohner gibt, die unsere Stimmung drücken, gibt es auch andere, die für unser Wohlbefinden sorgen. Wichtig dabei ist eine ballaststoffreiche Ernährung, denn so können die Darmbakterien unsere Glückshormone aktivieren.
Welche Stoffe besitzen eine solch positive Wirkung auf unsere Psyche?
Vitamin D – Der Klassiker
Das „Sonnenvitamin“ sorgt dafür, dass es uns bessergeht. Daher kommt es im Winter häufiger zu Verstimmungen und Depressionen als in der warmen Jahreszeit. Das Vitamin ist maßgeblich an der Serotoninproduktion und an der Immunantwort beteiligt. Wie der Spitzname bereits verrät wird die Vitamin D-Produktion hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung in unserem Körper angeregt.
Außerdem kommt es auch in Fischöl, Eigelb und Speisepilzen vor.
Tryptophan
Tryptophan ist eine Aminosäure (Eiweißbaustein), die im Gehirn in Serotonin umgewandelt wird. Dies ist unser „Glücks-Hormon“. Unser Serotoninspiegel ist ein sehr wichtiger Indikator für unseren Gemütszustand. Ist er sehr niedrig, dann fühlen wir uns häufig nicht so gut, sehen alles viel tragischer und sind eher unzufrieden. Ein Mangel kann im äußersten Fall sogar in einer Depression oder im Burn-Out münden. Serotonin ist außerdem der Gegenspieler zu unserem Stresshormon Cortisol und wirkt so auch beruhigend und ausgleichend.
Aber keine Sorge, es gibt zahlreiche Lebensmittel, die Tryptophan enthalten: Fleisch, Eier, Hülsenfrüchte, Milch, Haferflocken, Parmesan, Emmentaler, Edamer, fettreicher Fisch (Lachs, Makrele, Hering, …), Bananen, Erdnüsse, Walnüsse, Cashewkerne, Sojabohnen und Getreide.
Auch durch Sport kann die körpereigene Serotoninproduktion angekurbelt werden.
B-Vitamine
Die wasserlöslichen acht B-Vitamine können nur bedingt gespeichert werden (Vitamin B12 – Cobalamin wird gespeichert) und müssen dem Körper daher regelmäßig zugeführt werden. Sie sind vor allem für die Stärkung unseres Nervenkostüms verantwortlich, können Ermüdungserscheinungen mindern, fördern unsere Regeneration und Leistungsfähigkeit und stärken unser Immunsystem.
Ein Vitamin-B-Mangel macht sich häufig durch Erschöpfung, leichte Reizbarkeit und Verstimmungen bemerkbar.
Welche Lebensmittel beinhalten B-Vitamine?
Fleisch, Vollkornprodukte, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Kartoffeln, Eier, Gemüse (Paprika, Tomaten, Salat), Haferflocken, Sojabohnen,
Omega-3-Fettsäuren
Auch Fette sind wichtig für eine gute Stimmung. Omega-3-Fettsäuren unterstützen unter anderem den Tryptophan-Transport ins Gehirn. Außerdem stärken sie unser Herz, sorgen für ein gutes Gedächtnis und schützen unsere Gefäße.
Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichen Fischen, pflanzlichen Ölen (Leinöl, Leindotteröl, Hanföl, Rapsöl, …), Nüssen, Samen und Avocados enthalten.
Nicht nur die Lebensmittel haben einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden – es spielt auch eine Rolle, wie wir diese zu uns nehmen. Ein und dieselbe Mahlzeit kann, in netter Gesellschaft und langsam konsumiert, positiver auf unsere Psyche wirken als wenn wir sie alleine vor dem Fernseher sitzend essen. Ein schön gedeckter Tisch mit fröhlichen Farben und Blumen lässt unser Herz ebenfalls höherschlagen und sorgt für gute Laune.
Achten Sie daher nicht nur auf das WAS, sondern auch auf das WIE.
Wir wünschen Ihnen viele positive und achtsame Mahlzeiten.
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