Als langfristige Ernährungsumstellung sind Verbote und strenge Essregeln fehl am Platz. Die Fastenzeit kann jedoch durchaus ein guter Einstieg in eine Ernährungsumstellung sein. Die 40 Tage können genutzt werden, um sich bewusst mit der eigenen Ernährung und den Essgewohnheiten auseinanderzusetzen – ohne dass man von anderen darauf angesprochen wird, wenn man eine bestimmte Lebensmittelgruppe weglässt. Doch worauf lohnt es sich zu verzichten? Stellen Sie sich dazu einfach folgende Frage: „Wovon esse oder trinke ich zu viel oder rein aus Gewohnheit? Tut mir und meinem Körper das überhaupt gut?“

Fastenzeit

Die Fastenzeit kann der Beginn für eine langfristige, bewusste Ernährungsumstellung sein. Verzichtet man z.B. 40 Tage auf Zucker, kann der Gusto nach Süßem nachlassen und danach ein bewusster Umgang damit leichter fallen. Verzichtet man auf Fleisch, kann man neue, vegetarische Rezeptideen entdecken.

Intervallfasten

Eine weitere beliebte und auch dauerhaft anwendbare Fastenart ist das Intervallfasten. Es gibt verschiedene Arten des Intervallfastens. Die bekannteste und am häufigsten durchgeführte ist die 8/16-Methode. Hier fastet man 16 Stunden lang, konsumiert also weder Nahrung noch kalorienhaltige Getränke. Dies ist nur in den übrigen acht Stunden erlaubt. Denn eine „Nahrungspause“ von mindestens 14 Stunden setzt eine Art Reinigungsprozess in unseren Zellen in Gang, die sogenannte Autophagie. Hierbei reinigt sich der Körper selbst, indem er beschädigte und alte Zellen und Zellbestandteile abbaut.

In den acht Stunden sollten zwei bis drei kleine Mahlzeiten verzehrt werden. Idealerweise achtet man dabei auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und guten Eiweißquellen. Insgesamt ist die Nahrungszufuhr um fünf bis zehn Prozent reduziert, was in den meisten Fällen zusätzlich zu einer Gewichtsreduktion führen kann. Auch mit Übergewicht verbundene Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus Typ 2 können damit reduziert bzw. positiv beeinflusst werden. Wer abends die Mahlzeit ausfallen lässt oder auf den späten Nachmittag verlegt, hat einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: Der Körper ist nachts weniger mit Verdauungsprozessen beschäftigt – das sorgt für besseren Schlaf.

Die Studienlage zum Thema Intervallfasten ist zwar nicht eindeutig, aber deutet darauf hin, dass sie Vorteile für die Gesundheit haben könnte. Auch aus früheren Zeiten wissen wir, dass der Mensch mit Hungerphasen besser umgehen kann als mit einem Überschuss an Nahrung. Diese Tatsache macht das Intervallfasten zu einer Ernährungsmethode, die für die meisten gesunden Menschen geeignet ist.

Letztlich bleibt die Entscheidung individuell. Hören Sie auf Ihren Körper, ob Intervallfasten zu Ihnen passt:

  • Fühlen Sie sich gut, wenn Sie 16 Stunden fasten?
  • Fühlen Sie sich allgemein fitter oder schlapp und energielos?
  • Können Sie das Fasten problemlos in den Alltag integrieren?
  • Verbessert sich Ihre Konzentration oder der Schlaf?

Auf Nummer sicher

Wenn Sie unter Beschwerden wie niedrigem Blutdruck, Stoffwechselerkrankungen oder anderen chronischen Erkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen, sollten Sie vor jeder Fastenkur mit Ihrer behandelnden Ärztin bzw. Ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten. Ältere Personen, Kinder und Jugendliche, schwangere sowie stillende Frauen und Personen, die unter Essstörungen oder Untergewicht leiden, sollten von jeglichen Fastenkuren absehen.


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