Gesund und voller Energie durchs Schuljahr zu kommen ist für Kinder und Eltern von großer Bedeutung. Wer sich körperlich und geistig fit fühlt, lernt leichter und meistert auch Herausforderungen im Schulalltag besser. Eine ausgewogene Ernährung, die zudem schmeckt, spielt hier eine große Rolle.

Doch dabei tauchen auch häufig Fragen auf: Isst mein Kind genug? Bekommt es alle wichtigen Nährstoffe, damit es sich im Unterricht gut konzentrieren kann? Was packe ich in die Jausenbox, damit diese nicht wieder unangerührt retour kommt? Wir haben für Sie praktische Tipps für den Schulalltag zusammengestellt.

Den ganzen Tag gut versorgt

Kinder wachsen schnell und brauchen deshalb mehr Mahlzeiten als Erwachsene. Fünf Mahlzeiten über den Tag verteilt sind ideal, und zwar:
Frühstück – Jause – Mittagessen – Jause – Abendessen 

Generell haben Kinder ein gutes Gespür für ihren Körper – das heißt, sie nehmen deutlich wahr, wann, wie viel und welche Nahrung sie benötigen. Die Essensmenge von Kindern schwankt von Tag zu Tag, weshalb es unbedenklich ist, dass Kinder an manchen Tagen ganz wenig und dann wieder sehr viel essen.

Kinder brauchen ein Frühstück: Machen Sie Ihrem Sprössling beispielsweise ein Müsli mit Obst und ein paar Nüssen oder ein Brot mit Aufstrich schmackhaft, damit es gut in den Tag starten kann. In den meisten Schulen gibt es erst nach zwei bis drei Schulstunden eine Jausenpause, da kann die Konzentration schon mal nachlassen. Sollte Ihr Kind ein Morgenmuffel sein und nicht frühstücken wollen, zwingen Sie es nicht dazu! Druck und Zwang ist am Esstisch fehl am Platz. Vielleicht akzeptiert es ein warmes Getränk (z. B. Tee oder Milch)? Eine ausgiebigere Jause versorgt Ihr Kind auch gut, sollte es das Frühstück komplett verweigern. 

Was gibt es zur Jause?

Wasser ist ideal, um unseren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Statt verdünnter Säfte oder Limonaden geben Sie Ihrem Sprössling lieber eine Flasche Wasser mit in die Schule. Sollte dies strikt verweigert werden, dann bieten Sie etwa Wasser mit etwas geschnittenem Obst (z. B. Apfelspalten oder Zitronenscheiben) oder ungesüßte Tees an. Seien Sie außerdem Vorbild: Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Nachwuchs süße Säfte trinkt, dann trinken Sie selbst am besten auch hauptsächlich Wasser.

Damit Ihr Kind die zweite Hälfte des Schulalltages konzentriert meistert, benötigt es in der Pause eine ausgewogene Jause aus Kohlenhydraten, Eiweißen und guten Fetten. Dafür eignen sich Gemüse, Obst, Milch- und Getreideprodukte sehr gut:

  • Der Klassiker sind belegte Brote. Semmel oder Weißbrot sollte durch nahrhafte Vollkornprodukte ersetzt werden. Diese können mit dem Lieblingsaufstrich oder mit Schinken und Käse belegt sein. Dazu ein bisschen Gemüse, etwa Gurken, Tomaten, Radieschen, Karotten oder Kohlrabi. Als Nachspeise eignet sich ein Stück Obst. Auch ein paar Nüsse in der Jausenbox helfen beim Konzentrieren und stärken außerdem das Immunsystem. 
  • Selbstverständlich kann die Jause auch aus einem Naturjoghurt mit Müsli, Obst und Nüssen bestehen.
  • Auch selbstgemachte Vollkorn-Pizzaschnecken oder pikante Vollkorn-Muffins mit Käse, Mais und Paprika sind „willkommene Gäste“ in der Jausenbox (Tipp: Backen Sie einmal eine größere Menge frieren diese auf Vorrat ein).
  • Bunt belegte Wraps mit Ei und Salat oder ein Nudelsalat (mit den übrigen Nudeln vom Vortrag, Mozzarella und Gemüse) stärken die Kids, während sie die Schulbank drücken.

Süßes in der Jausenbox? Süßigkeiten alleine (z. B. Schokocroissants, süß gefüllte Milchbrötchen, Krapfen) reichen als Jause nicht aus, um Ihr Kind gut durch den Tag zu bringen. Blutzuckerschwankungen und bald wiederkehrender Hunger sind vorprogrammiert. Verbote sind allerdings auch nicht zielführend, da sie Süßigkeiten nur noch attraktiver machen – mit der Folge, dass Ihr Kind vielleicht Jause tauscht oder je nach Alter selbst etwas einkauft, um die begehrten Naschereien zu bekommen. Geben Sie immer ein paar unterschiedliche Lebensmittel in die Jausenbox und kombinieren Sie klug: Wie oben beschrieben darf neben Brot, Aufstrich, Gemüse, Obst & Co auch ab und zu eine kleine Nascherei enthalten sein. Oft stillen Trockenfrüchte wie Apfelchips, Rosinen oder Datteln bereits den Süßgusto. Sollte das Stück Schokolade in der Jausenbox für Diskussionen in der Klasse sorgen, sprechen Sie sich am besten mit den anderen Eltern ab – eine Lösung könnte auch sein, dass erst nach der Schule gemeinsam mit der Familie genascht werden darf. 

„Mmmh gut!“ oder „Bäh, das schmeckt nicht!“ – Vorlieben Ihres Kindes verstehen

Um unsere Kinder dabei zu unterstützen, vielseitig zu essen und so fit durch die Schulzeit zu kommen, ist es hilfreich, ihr Essverhalten zu verstehen:

Neben den regelmäßigen, gemeinsamen Mahlzeiten im Kreise der Familie essen Kinder auch gemeinsam mit Freunden in der Schule. Das kann Vorlieben und Abneigungen beim Essen verändern. Diese Entwicklung ist völlig normal und wandelbar. Bestimmt erinnern auch Sie sich an Lebensmittel, die Sie als Kind ungenießbar fanden, mittlerweile aber zu Ihren Lieblingsgerichten zählen. Unser Geschmack verändert sich im Laufe des Lebens.

 

Kinder haben eine angeborene Vorliebe für Süßes und lehnen bittere, saure Speisen häufiger ab als Erwachsene. Zudem sind sie unbekannten Speisen gegenüber eher skeptisch (in Fachkreisen „Neophobie“ genannt) und brauchen wenig Abwechslung beim Essen. Ihr Alltag ist schließlich schon aufregend genug, immerhin lernen sie jeden Tag viel Neues! Möchte Ihr Sprössling am liebsten jeden Tag Nudeln? Diese Phase geht wieder vorbei, keine Sorge.

 

Am besten können Sie Ihr Kind dabei unterstützen, indem Sie trotzdem für Abwechslung am Teller und in der Jausenbox sorgen: Bieten Sie nicht nur die beliebten Süßigkeiten und Knabbereien an, sondern versuchen Sie, zumindest einen Jausen-Baustein einzubauen, den Ihr Kind kennt und bestimmt mag. Fügen Sie immer wieder auch etwas Neues hinzu, um dem Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, etwas auszuprobieren.

 

Viele Kinder bevorzugen auch, dass sich die einzelnen Komponenten des Essens nicht berühren - besonders, wenn sie etwas nicht kennen oder mögen! Beispiel: Eine Jausenbox mit…

- Brot (mag Ihr Kind)

- bestrichen mit Hummus (kennt das Kind nicht)

- und belegt mit Paprikastreifen (mag Ihr Kind eigentlich auch)

Wenn Ihr Kind einen anstrengenden Tag hat, wird es nicht so offen für Neues sein. Der Paprika macht das Brot matschig, und den Hummus will es nicht probieren. So lässt es die ganze Jause übrig. Besser: Geben Sie das Brot in Scheiben in die Box, getrennt davon Paprikastreifen und auch den Hummus extra (als Dip), so kann Ihr Kind alles probieren, was es möchte. Kinder dippen übrigens richtig gerne!

Jausenboxen wie diese können dabei helfen:

Bieten Sie Ihrem Kind also immer wieder Lebensmittel an, die es nicht so gerne mag. Zwingen Sie Ihren Sprössling aber nicht zum Aufessen oder Kosten, das bewirkt meist noch mehr Ablehnung. Selbst, wenn Ihr Kind so gut wie kein Gemüse isst, vielleicht mag es gerne Nüsse, Vollkornbrot oder Obst? Auch dadurch wird der Nährstoffbedarf gut gedeckt. Versuchen Sie entspannt und gelassen zu bleiben – oft ist das der Schlüssel zum „Erfolg“. Mit dem Vertrauen, das Sie Ihrem Kind schenken, findet sich oft doch noch die passende Gemüsesorte. Und dann landet eben diese eine Sorte täglich in der Jausenbox!

Kinder sehnen sich nach Autonomie und wollen mitbestimmen: Befragen Sie Ihr Kind nach seinen Vorlieben und lassen Sie diese in die Jause mit einfließen. „Magst du lieber einen Wrap oder ein Käsebrot?“ „Hättest du lieber Karotten oder Essiggurken zum Knabbern dazu?“ Ein gemeinsamer Einkauf für die Jause kann ebenso eine spannende Entdeckungsreise sein. Probieren Sie es aus – vielleicht überrascht Sie Ihr Nachwuchs mit neuen, bisher unbekannten Lebensmitteln im Einkaufswagen.

Das Auge isst bekanntlich mit: Liebevoll aufgeschnittenes Obst und Gemüse regen oft mehr zum Essen an als ein ganzer Apfel. Ebenso kann Brot in Form von Herzen, Sternen, oder anderen Ausstechformen angeboten werden, um den Spaßfaktor zu steigern. Setzen Sie dies aber – wenn überhaupt – nur gelegentlich und dann bewusst als Joker ein, um Ihr Kind dazu zu motivieren, etwas Unbekanntes zu kosten. Werden die Ausstecher täglich benützt, nutzt sich der „Wow-Effekt“ schnell ab (und kostet Ihnen zudem viel Zeit). 

Wir wünschen Ihnen viel Freunde beim Ausprobieren. Bleiben Sie offen für Neues und haben Sie Vertrauen – denn so können Kinder am besten ein genussvolles, vielseitiges Ernährungsverhalten entwickeln.

Frischkäseaufstrich

Pizzaschnecken

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