Hat Licht einen Einfluss auf unsere Stimmung?
Tatsächlich beeinflusst die tägliche Lichtzufuhr unseren Körper und unsere Psyche. Licht hat Einfluss auf unseren Schlaf, unsere Hormone und sogar unser Gehirn.
(Sonnen-)Licht beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus, unsere kognitiven Fähigkeiten wie z. B. unsere Konzentrationsfähigkeit und wirkt stimmungsaufhellend, also antidepressiv:
Durch die Sonneneinstrahlung werden Glückshormone wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet und aktivieren so unser Belohnungssystem im Gehirn. Es werden wachmachende Prozesse aktiviert. Bei Dunkelheit oder Mangel an Licht hingegen bereitet sich der Körper auf den Schlaf vor und schüttet dabei das Hormon Melatonin aus.
Das erklärt auch, wieso viele im Winter weniger Energie haben als im Frühling oder Sommer. Und warum Sonnenstrahlen so wichtig für Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden sind. Tagsüber geht der Melatoningehalt durch die Lichteinstrahlung zurück und der Körper produziert mehr Serotonin.
Der Lichtmangel in den dunkleren Jahreszeiten hat also durchaus einen negativen Einfluss auf unser Befinden und kann Symptome wie Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche, Antriebslosigkeit und Reizbarkeit hervorrufen.
Aber es gilt auch Vorsicht bei zu viel Licht:
Im Frühling kann man es schon mal übertreiben und einen Überdosis Sonne erwischen: Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, schmerzhaft und unattraktiv, sondern vor allem auch ein Risiko für unsere Haut. Er erhöht die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Hautkrebs erheblich.
Auch unsere Augen reagieren empfindlich auf zu viel Sonne und künstliches Licht. Auch künstliches Licht (Bildschirm, Fernseher oder Handydisplay) kann sich negativ auf unseren Schlaf auswirken.
Wie können Sie Licht effektiv nutzen?
- Eine Lichtdusche am Morgen (z. B. 30 Min. Spaziergang täglich) reicht aus, um wach zu werden. Aber egal ob die Sonne scheint oder nicht, man sollte sich täglich mindestens 15 Minuten lang im Freien bewegen.
- Wenn Ihre Stimmung zur dunklen Jahreszeit gedrückt ist, kann eine Lichttherapie helfen. Dabei werden Tageslichtlampen mit 2.500-10.000 Lux empfohlen, täglich für rund 40 Minuten am Tag.
- Tagsüber helfen schon Lampen auf LED-Basis, die das Tageslicht simulieren, abends sollte man hingegen auf warmes Licht zurückgreifen.
- Obwohl sich die Pupillen durch das Zusammenziehen auf die Helligkeit der Sonnenstrahlen einstellen können, tritt das UV-Licht direkt in das Auge ein. Deshalb sollten Sie auch im Frühling Ihre Augen mit einer Brille schützen!
- Abends verzögert vor allem das helle, blauwellige Licht das Einschlafen. Reduzieren Sie die Bildschirmzeit und versuchen Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf Handy und Co. zu verzichten. Auch eine Blaulichtbrille kann helfen.
Autorin: Mag. Sabine Berger, Klinische und Gesundheitspsychologin der ÖGK