Was ist unter Achtsamkeit zu verstehen? Achtsam zu sein heißt, alles, was gegenwärtig geschieht, bewusst wahrzunehmen, ohne zu urteilen. Achtsam zu sein beinhaltet auch die Fähigkeit innezuhalten.
Versuchen Sie folgende Fragen in Gedanken zu beantworten: Wie viel Zeit leben Sie in der Vergangenheit, wie viel in der Gegenwart und wie viel in der Zukunft? Wie viel Zeit Ihres Lebens machen Sie sich Sorgen über Dinge, die bereits passiert sind oder die passieren könnten?
Das Prinzip der Achtsamkeit stellt eine Möglichkeit dar, sich mehr in der Gegenwart zu bewegen. Die Kunst im Augenblick zu leben ist eine Fähigkeit, die viele Menschen im Zuge des Erwachsen-Werdens verlieren. Kinder sind oftmals „Meister der Achtsamkeit“.
Es wird in der Achtsamkeitspraxis davon gesprochen, wie wichtig es ist, sich den Anfängergeist zu bewahren. Diese Haltung beinhaltet, dass wir auch Dinge, die wir schon oft gemacht haben, mit einer offenen Haltung tun, denn kein Moment gleicht einem anderen völlig. Oft steckt in vertrauten und vermeintlich einfachen Dingen viel Reichtum. Wenn Sie wollen, können Sie in den nächsten Tagen einmal Dinge beobachten, die Sie immer wieder tun (müssen) wie beispielsweise einen bestimmten Weg, den Sie täglich zurücklegen. Gibt es möglicherweise Unterschiede?
Mit der Konzentration auf den Augenblick kann sich auch die eine oder andere Angst auflösen, vorausgesetzt die Gegenwart ist nicht unmittelbar bedrohlich, und Sie sind in Sicherheit. Wenn Sie sich das nächste Mal ängstlich fühlen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, darauf, was Sie sehen können in Ihrer unmittelbaren Umgebung, was Sie hören können, was im Augenblick rund um Sie passiert.
Der Weg der Achtsamkeit ist einer, der unsere Fähigkeit wahrzunehmen und zu beobachten fördert, und der es ermöglichen kann, mehr Gelassenheit zu entwickeln und sich den (kleinen) Freuden des Alltages wieder mehr zu öffnen.
Autorin:
MMag. Alexandra Peternell-Mölzer
Psychologische Praxis
3900 Schwarzenau
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